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Manuel Kirsch


Are we ready made
11.8. - 4.9.2022
Eröffnung 11.8. 2022, 19 Uhr
Mit einem Funk Song von Frieder Butzmann und Freunden
geöffnet nach Vereinbarung

NFT Drop: "Are we ready made" ist ein Funk Song von Frieder Butzmann, Manuel Kirsch, Künstlern und Freunden, veröffentlicht anläßlich der Ausstellung "Are we ready made" von Manuel Kirsch im Provinz Showroom 2022.
"Are we ready made" is a funk song by Frieder Butzmann, Manuel Kirsch artists and friends, created on the occasion of the exhibition "Are we ready made" by Manuel Kirsch in the Provinz Editionen Bochum showroom 2022.

Duration: 13:38min
44,56 WAX($5,00)
149.66110756 NEFTY
Drop: 11.8.2022, 7pm cet
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Dossier zu Ausstellung




Im Zentrum der Ausstellung von Manuel Kirsch (*1986 in Freiburg i. Br., lebt in Berlin) stehen verschiedene Bearbeitungen eines Motivs der Gebrauchsgrafik. Die Papierhandtücher „Lotus“ der gleichnamigen Firma sind als alltägliches Hygieneutensil zahllosen Menschen bekannt. Manuel Kirsch überträgt die vage, an ein undefiniertes „Fernost“ erinnernde Pflanzenform in Siebdruck als Rapport auf Zeichenpapiere. Diese Drucke dienen als Grundlage feiner Übermalungen. Kirsch greift das Lotusornament, das zu den ältesten Motiven der Kunst gehört und schon mehrere Jahrtausende vor Christus als schmückendes oder gliederndes Ornament verwendet wurde, auf und überführt es humorvoll-spielerisch in eine freiere Bildsprache. Mal wird es zum Blattwerk einer knochigen, an Caspar David Friedrich erinnernde Eiche, mal ähnelt es durch punktuelle Setzungen dem Minimalismus eines Niele Toroni, dann wieder lugt ein fabelhafter Reineke Fuchs durchs "Lotuslaub".

Aneignung ist für Kirsch ein wesentliches Merkmal seiner Arbeiten. Sie birgt das Potential für neue Handlungsspielräume. Indem er Elemente und Figuren aus der Alltagskultur oder aus berühmten Kunstwerken herauslöst und kopiert und modifiziert, schafft er Neues. Vor allem aber verschiebt er den Fokus der Wahrnehmung. Unsere Edition „wieder nie wieder“ (2022) hat eine Fotografie von Elaine Sturtevant (1924- 2014) bei der Arbeit zur Vorlage. Auch als Siebdruck ausgeführt und anschließend von Hand koloriert, zeigt es die berühmte Vertreterin der Appropriation Art*, beim Kopieren eines Gemäldes aus der Reihe der „Black Paintings“ von Frank Stella. Arbeiten, die mit dem Prinzip der Aneignung spielen entwickeln eine neue Dynamik und überzeitliche Ausstrahlung. Sie machen sich frei von den UrheberInnen, ihrem Können und von kunsthistorischer Interpretation und Rezeption. Allein die Frage stellt sich, in unserer Ausstellung auch musikalisch: Are we ready made...

Manuel Kirsch hat von 2012 – 2015 an der weißensee-kunsthochschule berlin und der Mimar Sinan Universität in Istanbul studiert und war Meisterschüler von Friederike Feldmann. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, z.B. 2021 „It`s just a phase“ kuratiert von Rhea Dall and Elmgreen & Dragset KUK, Trondheim Norwegen, „deine Kunst: Mensch, der / Körper der, die, das“ kuratiert von Studio Michael Müller, Städtische Galerie Wolfsburg, „Late breakfast“, BurzKirsch collab. mit Marlene Zoë Burz, Palais Thurn and Taxis, Bregenz.

*„Appropriation Art” bezeichnet Kunst, die sich mit vorgefundenem ästhetischen Material beschäftigt und bewusstes Kopieren und Aneignen von Werken anderer KünstlerInnen beinhaltet. Der Begriff wurde 1977 von Douglas Crimp geprägt, der zu diesem Thema eine Reihe von KünstlerInnen in einer Ausstellung in New York vorstellte, darunter u.a. Sherrie Levine, Robert Longo und Cindy Sherman.

zur Edition
Manuel Kirsch:
wieder nie wieder (Sturtevant malt Stella), 2022
Siebdruck und Pastellkreide auf Papier
Edition: 10 (3 AP)
78,8 x 54,9 cm



Manuel Kirsch: Are we ready made, Provinz 2022


Manuel Kirsch: shape keeper series


Links: Manuel Kirsch: Sturtevant malt Stella I 202 Pastellkreide auf Papier 100 x 70 cm;  Sturtevant malt Stella II 202 Pastellkreide auf Papier 100 x 70 cm
Rechts: shape keeper tree Siebdruck, Aquarellfarbe auf Büttenpapier 59,4 x 42 cm, shape keeper fox after Tischbein Siebdruck, Tinte, 59,4 x 42 cm

Fotos: Marlene Zoë Burz