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Ina Weber


Geboren 1964 in Diez / Lahn, lebt in Berlin
Professorin für Bildhauerei an der Universität der Künste Berlin

Stammtischaschenbecher, 2019
Keramik, glasiert
19 Unikate
27 cm (Durchmesser) x 11 cm (Höhe)
nummeriert, signiert
750 €

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Ina Weber (geb.1964 in Diez/Lahn, lebt in Berlin, Professorin an der UDK) widmet sich in ihren skulpturalen Werken häufig Architekturen und Alltagsobjekten und stellt diese in neue Kontexte. Aus Beton oder Ton formt sie stark verkleinert real existierende Hochhäuser, Chinarestaurants, Wartehäuschen, Reklameschilder, Blumenkübel, Mülleimer u.v.m. nach. Das Handgemachte bleibt immer als solches zu erkennen. Ihre meist farbig gefassten Modelle wirken etwas weicher und amorpher als die realen Vorbilder. Sie forciert eine neue und andere Konfrontation des Betrachters mit dem Gegenstand und seiner Gestalt. Handelt es sich doch oftmals um Architekturen und Dinge, deren spezifischer Gebrauch oder besonderes Design für eine bestimmte Epoche maßgeblich waren und die sich im kollektiven Formengedächtnis der Gesellschaft verankert haben. So z.B. die typische Minigolfanlage, die in den Nachkriegsjahren in Deutschland als harmloser Zeitvertreib modern wurde.

In ihrer ersten Edition für Provinz „Stammtischaschenbecher“ kombiniert Ina Weber zwei Versatzstücke miteinander. Eine extrem verkleinerte und stilisierte Burgruine thront auf ihrem Hügel in der Mitte eines Aschenbechers, Typ Stammtisch, in Originalgröße. Wegen weitreichender Rauchverbote und dem Trend zur gesunden Lebensweise ist ein solcher Aschenbecher nun ein Anachronismus. Wir verbinden mit dem Stammtisch Geselligkeit, einen Ort an dem Gleichgesinnte zusammentreffen, diskutieren, trinken. Hier gelten feste Regeln und der Populismus blüht. Fremde und Andersdenkende müssen draußen bleiben.

„Wo der subversiv-schneidende Schmerbauch-Witz von Martin Kippenberger – einst Webers Professor in Kassel – dem Stahlbad des Nachkriegsschweigens entspringt, ist Webers Humor eher in der Betonwanne des Fortschritts entstanden: zäh tropfend, aber hartnäckig.“

(Dominikus Müller, in: Frieze d/e, Ausgabe 9, April - Mai 2013)

Die handgearbeitete Keramik „Stammtischaschenbecher“ von Ina Weber erscheint in einer Auflage von 19 Exemplaren (14 für Provinz, 5 Künstlerexemplare) und in ebenso vielen unterschiedlichen Farbglasuren zu einem Preis von 750 € (ca. 100 Schachteln Zigaretten).

Fotos Ludger Paffrath

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