Kai Althoff
Geboren 1966 in Köln, lebt in New York und Köln
o.T., 2012 – 2014
Offsetdruck in neun Teilen auf Design Offset naturweiß 250g
139,5 x 161 cm
Auflage: 90 (30 EA)
signiert, nummeriert
in geprägter Leinenmappe
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Eine Frau mit turbanartiger Kopfbedeckung und einem schlichten geknöpften Kleid mit hellem Kragen dominiert die Szene, überragt Sie doch eine aufgeregte Menschenmenge. Lauter Männer, die erwartungsvoll nach oben blicken und deren Haartracht und Hüte sie als Chassidim ausweisen. Der Blick der Frau ist wissend aus dem Bild gerichtet, sie weiß um die Bedeutung der Geschehnisse, denn sie ist die Schöpferin des Bildes, hält sie doch die Buntstifte in ihrer Hand. Neben ihr ein in sich gekehrter schmaler Junge mit auffallendem exotischem Profil, der die Augen geschlossen hält und dessen Kopf eine feste rote Kappe schützt. Er berührt leicht das Tuch, das ihn nicht nur optisch mit der Malerin verbindet und scheint von dem Treiben um ihn herum ansonsten unberührt. Prismaartige Fenster im Hintergrund erlauben den Ausblick in eine karge Landschaft, vereinzelt durchsetzt von Bäumen und in ein ockertöniges Licht getaucht. Diese ist bevölkert von einer weiteren in Extase oder in rituelle Handlungen verstrickte Gruppe von Chassidim. Alles Sichtbare in diesem Bild scheint Hinweis zu geben auf ein die Szene beherrschendes Geheimnis, das für die Protagonisten bereits spürbar ist, sie in helle Aufregung und freudige Erwartung versetzt, für den Betrachter jedoch unsichtbar bleibt.
A woman with a turban-like head-covering and a plain, buttoned-up dress with a pale collar dominates the scene, looming over an excited crowd of people. All of them men who are expectantly looking upwards; their hairstyle and hats mark them as Hasidic. The woman’s gaze is purposefully aimed out of the picture. She knows the significance of what is going on because she is the picture’s creator; she holds colored pencils in her hand. Beside her is a slim introverted youth whose strikingly exotic profile shows closed eyes and a tight-fitting red cap shielding his head. He is lightly touching the fabric that links him not only optically to the artist and otherwise seems unaffected by the goings-on around him. Prism-like windows in the background allow a glance into a barren landscape, here and there interspersed with trees and submerged in ocher-tinted light. A landscape populated by another group of Hasidic men in ecstasy or involved in ritual acts. Everything we see in this picture seems to hint at a mystery that dominates the scene, a mystery that is perceptible to the protagonists and has animated them into joyful expectation of something that remains invisible and incomprehensible to the viewer.
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