Walter Dahn
Geboren 1954 in St. Tönis, lebt in Köln
Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
If the rain comes / They run and hide their heads / They might as well be dead, 1991/1997/2013
Archival Fine Art Print auf Hahnemühle
41 x 27 cm, drei Motive
Auflage: je 10 (2 EA), signiert, nummeriert
500 €, Mappe mit allen drei Motiven: 1.200 €
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Walter Dahn
RAINY DAZE AND MONDAYS
Neue Werke & exklusive Editionen
Eröffnung: Freitag, 21. Juni 2013, 19 Uhr
Ausstellung: 22. Juni - 4. August 2013
Zur Eröffnung spricht Dr. Hans Günter Golinski (Direktor Kunstmuseum Bochum)
Walter Dahn zeigt mit RAINY DAZE AND MONDAYS eine Auswahl von Unikat-Siebdruckarbeiten der letzten zehn Jahre sowie drei exklusiv für Provinz enstandene neue Editionen.
Ausgangspunkt für Dahns Editionen für Provinz ist „Die schwimmende Tasse“, ein Film von Johannes Stüttgen, Boscher Theodor und Walter Dahn aus dem Jahr 1992 (10 min, 16mm, s/w, Ton). Der Film zeigt die titelgebenden Tasse(n) und weitere Requisiten (Hölzer, Unterteller, etc.) auf der Wasseroberfläche eines kleinen Sees bei Düsseldorf schwimmend. Ruhige Schwarzweißbilder der treibenden und sich formierenden Objekte werden begleitet von einer Tonspur, auf welcher Johannes Stüttgen einen eigenen Text über grundlegende altgriechische Phliosophen gleichsam „in den Wind“ spricht, immer wieder überlagert oder ganz überdeckt von den natürlichen Außengeräuschen der Aufnahme. Der Film bezieht seine Spannung aus dem Widerstreit zwischen den buchstäblich schwer verständlichen kulturhistorischen Ausführungen und dem ausgesetzten natürlichen Setting. Die Schwierigkeiten führen zum genauen Hinsehen und -hören; aber auch das Scheitern der Aussage ist im Kunstwerk angelegt. Das Werk erweckt den Anschein des Improvisierten, Fragilen. Frühestens auf den zweiten Blick gibt sich seine minutiöse Planung preis. Teil dieser Planung sind die Setphotographien der Düsseldorfer Photographin Dinah Frank, zu denen das in der Edition verwendeten Motiv der auf der Wasseroberfläche treibenden Tassen ebenso gehört wie das Portrait Walter Dahns. Seine erste Museumspräsentation hatte die Filmarbeit 1993 in Thomas Kelleins Ausstellung „Das 21. Jahrhundert“ in der Kunsthalle Basel. Hier lief der Film neben ausgestellten „Props“ des Films und Originalmanuskripten als Vitrinenstücke nach Art einer filmhistorischen Präsentation. Andere Exponate stammten von Damien Hirst, Robert Longo, Marlene Dumas u.a.. Direkt benachbart ein Wachsraum von Wolfgang Laib, der sich bei der Ausstellungsvorbereitung des öfteren über den „Krach“ der Filminstallation beschwert haben soll.
Die Editionen für Provinz sind drei Variationen, die in diesem filmischen Werk ihren Ursprung nahmen. Neben den zwei Setphotographien fanden eine handschriftliche Notiz Dahns (von 1997) sowie eine Magnolienblüte des Baumes vor dem Haus des Künstlers Eingang. Diese Elemente wurden von Walter Dahn 2006 zu einem Objektbild vereinigt, das heute verschollen ist.
Dieses auratische Portrait des Künstlers, der seinen Mantelkragen als Schutz gegen den Regen über den Kopf zieht, lässt sofort ikonographische Verwandschaften aufscheinen. Etwa an das Jesusbild, das Pasolini 1964 in seinem „1. Evangelium – Matthäus“ zeichnete. Genauso nah liegt die berühmte Photographie Henri Cartier-Bressons, der Aberto Giacometti 1961 in ähnlicher Pose ablichtete. Cartier-Bressons Theorie vom „entscheidenden Augenblick“, dem scheinbar zufälligen Bild-Fund, dem in Wahrheit konzentrierte Arbeit vorausgeht und der unbedingt über das Gelingen eines Bildes entscheidet, ist auch auf das Werk Walter Dahns anwendbar. Walter Dahn (1954 geboren in in St. Tönis/Krefeld, lebt in Köln) feierte früh sensationelle Erfolge mit den „Jungen Wilden“ der Köln-„Mülheimer Freiheit“, er wurde weltweit ausgestellt und war 1982 als 28jähriger auf der Documenta vertreten. Aber wenig später erfand der Künstler sich neu und verzichtete ab sofort auf „große Malereibehauptungen“. In einer Ausstellung bei Paul Maenz in Köln zeigte Walter Dahn bereits 1985 Siebdrucke als Unikate. Die Verbindung von technischem und malerischem Prinzip im Siebdruck erscheint Walter Dahn auch heute noch neben kleinformatigen Arbeiten auf Pappe und Papier als „die einzige Art, weiterzumalen“.
Walter Dahn
RAINY DAZE AND MONDAYS
Current works & exclusive editions
Opening: Friday, 21 June 2013, 7 pm
Exhibition: 22 June - 4 August 2013
Hans Günter Golinski (Director Kunstmuseum Bochum) will speak at the opening
With RAINY DAZE AND MONDAYS, Walter Dahn is showing a selection of one-of-a-kind silkscreen prints from the past ten years as well as three new editions made exclusively for Provinz.
The starting point for Dahn’s editions for Provinz is the film “Die schwimmende Tasse” (the floating cup) from 1991 (approx. 24 min, 16mm, b/w film; by Johannes Stüttgen, Boscher Theodor und Walter Dahn). The film shows the cup(s) of the title and other props (lumber, saucers, etc.) floating on the surface of the water of a small lake near Düsseldorf. Tranquil black-and-white pictures of objects, adrift and taking shape, are accompanied by a sound track on which Johannes Stüttgen recites a text he wrote about fundamental, Greek philosophers that is quasi thrown to the wind, that is, repeatedly, in part or completely, drowned out by the recording’s natural outdoor noise. The film has the look of being improvised and fragile. Not till a second look does it become clear that the work has been minutely planned. Part of this plan was the stage-set photographs by the Düsseldorf photographer Dinah Frank, who produced the motif then used in the edition of the cups adrift on the surface of the water, as well as the portrait of Walter Dahn. This portrait of the artist, who pulled his coat collar over his head as protection against the wind, makes you involuntarily think of the famous shot by Henri Cartier-Bresson, who photographed Alberto Giacometti in 1961 in a similar pose. Cartier-Bresson’s theory of the “decisive moment”—the seemingly chance encounter with a picture motif which is actually preceded by a concentrated analysis that is crucial for the image’s final success—is also applicable to Walter Dahn’s work.
Walter Dahn (1954 born in St. Tönis / Krefeld and lives in Cologne) very early celebrated sensational success with the neo-expressionist “Junge Wilde” of Cologne’s “Mülheimer Freiheit”; he was internationally exhibited and took part in the 1982 documenta at the age of 28. But soon afterwards the artist invented his new self and immediately rejected “grand painting pronouncements”. In a 1985 exhibition at Paul Maenz’s in Cologne, Walter Dahn showed his first one-of-a-kind silkscreen prints. The combination of technical and painterly principles that is possible in the serigraph is what still today (along with small-scale works on cardboard and paper) seems to Walter Dahn “the only way to continue to paint”.